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So groß wie du!

(dak)Mein Schicksal hat mich mit einer Veranlagung ausgestattet, welche es bisher nicht zugelassen hat, eine Partnerin fürs Leben zu finden. Ich bin Amelotatist, ein Freund amputierter Frauen. Die Frau meiner Träume ist, abgesehen von den Charaktereigenschaften und nur auf das Aussehen beschränkt, groß und beinamputiert. Das Bein sollte ihr ab deutlich über dem Knie fehlen. Nein, es sollte ihr nicht fehlen, sie sollte eben nur ein Bein haben und zu dieser Einbeinigkeit stehen. Manchmal hat meine Traumfrau auch überhaupt keine Beine, manchmal hat sie zwar zwei Beine aber keine Hände oder keine Arme.

Sich nach einem Zusammenleben mit einer solchen Frau zu sehen, kann nur ein Amelotatist verstehen. Die meisten Menschen werden überhaupt vermuten, dass jemand, der sich eine so schwer behinderte Frau wünscht, krank sein muss. Nun, ich bin eben so ausgestattet und muss damit zurechtkommen. Dies ist keineswegs leicht! Ich durfte schon die Bekanntschaft mit einigen sehr ansprechenden Mädchen und Frauen machen. Dass sie allesamt zwei Hände und zwei Beine hatten, hielt mich aber dann von einer Intensivierung der Beziehung ab.

Ich weiß, dass irgendwann die Sehnsucht nach einer amputierten Frau so groß werden würde, dass dies eine Verbindung schwer beeinträchtigen würde. Wahrscheinlich gibt es in Europa tausende, vielleicht sogar hunderttausende amputierte Frauen, warum nur begegne ich nie einer? Warum bin ich mit dieser unglückseligen Veranlagung ausgestattet, wenn ich nie einer Frau, für die so ein Mann vielleicht ein Glücksfall wäre, begegne?Seit längerem habe ich beruflich in einer Firma zu tun, in deren Rezeption eine junge, sehr attraktive Frau sitzt; attraktiv an ihr ist jedenfalls, was man zu sehen bekommt.

Ein hübsches Gesichtchen in dem immer ein betörendes Lächeln sitzt und eine wohlgeformte Oberweite. Mehr ist von ihr nicht zu sehen. Deutlich erkennbar ist nur, dass sie Rollstuhlfahrerin ist. Ich habe daraus den Schluss gezogen, dass sie querschnittgelähmt ist, also keine Behinderung die mich anspricht. Ich muss mich durch sie bei meinem Kunden anmelden und warten, bis dieser frei ist. Die Zeit des Wartens verbringen wir meist durch reden und schäkern und wir sind uns dabei unwillkürlich ein wenig näher gekommen.

Sie ist liebenswürdig und ein patenter Kerl, aber sonst erging es mir mit ihr wie mit allen den Frauen vor ihr. Wären doch da anstatt des Rollstuhls zwei Krücken gelehnt!Gesprächsweise ergab es sich eines Tages, dass ich sie zum Abendessen einlud. Oder hatte sie mich geschickt dazu gebracht? Wie auch immer. Ihr Einwand, sie sei Rollstuhlfahrerin war fair, aber unnötig, weil unübersehbar. Es war bereits dunkel, als ich bei ihr vorfuhr. In diesem abgelegenen Stadtviertel gab es sogar direkt vor der Haustüre einen Parkplatz.

Man musste durch den Flur eines alten Zinshauses gehen, hinaus auf den Hof und dann war rechts ihre Wohnungstüre. Es nieselte leicht, ein unfreundlicher Dezembertag. Zum Glück war der Weg vom Flur bis zur Wohnungstüre überdacht. Ich läutete. Sie musste bereits auf mich gewartet haben. Mit kräftigen Bewegungen bugsierte sie ihren Rolli auf den Hof und verschloss die Wohnungstüre. Sie ließ sich nicht schieben, sondern rollte allein über den Hof, durch den Flur bis zur Beifahrertür meines Autos, das sie von meinen Firmenbesuchen kannte.

Ich öffnete ihr die Türe. Behände schwang sie sich auf den Sitz. Erst jetzt, im fahlen Schein der Innen¬beleuchtung wurde ich es gewahr: Sie war nicht querschnittgelähmt, nein, sie hatte keine Beine!Wie in Trance fuhr ich zum Lokal, in dem wir einen Tisch reserviert hatten. Aus Höflichkeit und um sie nicht zu verletzen hatte ich sie nie gefragt, wie sie zu ihrer Behinderung gekommen ist. Warum habe ich niemals daran gedacht, dass auch meine beinlosen Phantasien in Rollstühlen fuhren? Da war ich nun monatelang einer Frau gegenüber, die so war wie ich es erträumte und hatte es nicht erkannt!Da saß ich nun meiner Traumfrau gegenüber.

Doch eigentlich entsprach auch sie nicht ganz meinen Vorstellungen. Das Zusammenleben mit einer Frau, die nur ein Bein hat, hatte ich schon oft genug in Gedanken durchgespielt. Natürlich sind da und dort Probleme zu erwarten, sonst würde man ja nicht von einer Behinderten sprechen. Aber nur ein Bein zu haben ist, so denke ich jedenfalls, eine eher leichte Behinderung, im Vergleich jedenfalls zu einer Person, die gar keine Beine hat. Mit einer Frau zusammenzuleben, die keine Beine hat, darüber hatte ich noch nicht nachgedacht.

Eigentlich ist ihr Name Magdalena, aber alle sagen bloß Lena zu ihr. Lena ist nicht nur vom Äußerlichen her eine adrette Erscheinung, schon bei unseren Gesprächen an der Rezeption konnte ich feststellen, dass sie auch charakterlich hält, was ihr Aussehen verspricht. So blieb es nicht bei einem einmaligen gemeinsamen Ausgehen. In der Folge verbrachten wir immer mehr Freizeit miteinander. Nachdem wir das dritte oder vierte Mal aus waren und ich sie wie immer bis vor ihre Wohnungstür brachte, fragte sie mich ob ich noch auf einen Kaffee oder ein Glas Wein reinkommen möchte.

Selbstverständlich wollte ich!Ihre Wohnung war klein und sie hatte Mühe, mit dem Rolli zwischen den Möbeln herumzukommen. Auch fiel mir auf, dass sie beim Hantieren etwas linkisch wirkte. Eigenartig, es war doch ihre Wohnung und sie musste es doch gewöhnt sein, vom Rollstuhl aus zu arbeiten. Irgendwann sprach ich sie darauf an. Da gestand sie mir, dass sie es keineswegs gewohnt war, vom Rolli aus zu arbeiten. Gewöhnlich benutzt sie den Rolli in der Wohnung nie.

„Warum tust du es dann, wenn ich da bin?“ fragte ich sie. „Ich kann dir doch nicht zumuten ansehen zu müssen, wie ich am Boden herumkrieche oder auf die Möbel klettere!“ war ihre Antwort. „Aber wir sind doch gute Freunde und du hast eben keine Beine! Da ist doch ganz klar, dass du dich anders bewegst. Das ist doch kein Grund, sich dafür zu genieren!“Lena stellte ihren Rolli nach der Wohnungstür ab und bewegte sich auf ihren Händen zu mir her.

„Wenn du glaubst, dass du es ertragen kannst? Ich bin froh, wenn ich meine Gewohnheiten nicht aufgeben brauche,“ stellte sie fest. Von da an war es, als hätte sich ein Hemmschuh gelöst. Lena wirkte von da an natürlicher, gelöster, war so fröhlich wie ich sie an der Rezeption kennen gelernt hatte. Allerdings blieb sie, sehr zu meinem Leidwesen, weiterhin reserviert was den körperlichen Kontakt anlangte. Wir saßen eng aneinander¬geschmiegt, wir küssten uns, ich durfte meine Hand auf den Rest ihres Schenkels legen.

Aber nicht mehr. In den vergangenen Wochen hatte das, was Verliebtheit ausmacht, ihre Behinderung in den Hintergrund gedrängt. Nur die Frau mir gegenüber zählte und ich hatte fast auf meine amelotatistischen Neigungen vergessen. Jetzt, wo sie sich ohne Rollstuhl durch die Wohnung bewegte, wurde mir wieder bewusst, was eine amputierte Frau für mich so reizvoll macht. Für mich bedeutet es Mut, wenn sie sich in ihrem Rolli vornüber beugt bis ihre Hände den Boden berühren und wenn sie sich dann aus dem Sitz zu Boden gleiten lässt.

Die Hände am Boden, hebt sie ihren Körper an und schwingt sich nach vorne. Dann die Hände nachgesetzt und so bewegt sie sich weiter. Eine Hand am Boden, die zweite auf der Sitzfläche des Sessels, ein Schwung und schon sitzt sie neben mir. Wie sie sich so mit scheinbarer Leichtigkeit weiterbewegt, ist aber Schwerarbeit. Okay, ich kann es nicht nachvollziehen, da mir dabei meine Beine im Weg sind. Aber Lena erzählte mir, dass es einige Zeit gedauert hat, bis ihre Arme kräftig genug dazu waren.

Lena hatte ihre Beine schon als kleines Kind eingebüßt. Sie war gerade im Grundschulalter und reiste mit ihrem Vater zu ihrer Lieblingstante. Als sie sich ihrem Zielbahnhof näherten machten sie sich zum Aussteigen bereit. Während der Zug in die Station einfuhr und Lena den Bahnsteig erkennen konnte, öffnete sie die Waggontüre ehe es ihr Vater verhindern konnte. Sie hatte das frühe Öffnen der Türe von den Erwachsenen abgeschaut und sich dabei als sehr erwachsen und sehr groß gehalten.

Prompt ist sie aus dem Zug gefallen und unter die Räder gekommen. Nach dem Krankenhausaufenthalt wurde sie wochenlang nur herumgetragen, sehr zu ihrem Missfallen. Mit dem Rolli, den sie dann beikam, hatte sie größte Mühe und konnte nicht alleine fahren. Das Belastende für sie war, für alles jemanden zu brauchen. Sogar um auf das Schaukelpferd am Kinderspielplatz hinauf zu kommen, benötigte sie nun Vaters Hilfe. Not macht bekanntlich erfinderisch und mit zunehmenden Kräften wurde sie wieder selbständiger.

Aber keine Beine mehr zu haben, damit kam sie lange nicht zurecht. Davon aber später mehr. Erstaunlich, mit welch scheinbarer Leichtigkeit sich Lena bewegen kann. Für mich ist dies reizvoll, weil ungewöhnlich. Sie bewegt sich auf ihre Art wie selbstverständlich, niemals entsteht ernsthaft der Eindruck, dass sich durch irgendetwas behindert wäre. Die Aufgaben in der Küche erledigt sie meist von der Arbeitsplatte aus. Da wird eine Lade der Kücheneinrichtung herausgezogen, mit den Stümpfen hochgestiegen und mit den Händen nachgeholfen, schon sitzt Lena auf der Arbeitsfläche, von wo aus sie alles erreicht, was sie zum Kochen braucht.

Besonders reizend finde ich, wenn sie sich auf ihre kurzen Beinstümpfe stellt, etwa um auf den Herd zu sehen. Manchmal geht sie auch richtig auf den Beinstümpfen, etwa wenn sie etwas zu tragen hat. Recht schnell ist sie mit ihren kurzen Dingern aber nicht unterwegs. Es war also wie eine Erlösung für Lena, dass sie sich nun so geben konnte, wie sie es gewohnt war. Ungeniert bewegte sie sich auf Armen und Händen. Sie rutschte über den Fußboden, schwang sich zu mir hoch auf die Couch und lehnte gern ihren Kopf an meine Schulter.

Aber mehr war da nicht, körperlich kamen wir uns auch nach einem Monat nicht viel näher. Wohl durfte ich ihr die Bluse aufknöpfen und ihre Brüste streicheln, aber nicht mehr. Warum verwehrte Lena es mir, sie gänzlich zu entkleiden? Immer wieder drängte ich sie sanft dazu, in unserer Beziehung weiterzukommen. Wir hatten eine hohe Übereinstimmung in unseren Ansichten und keiner von uns beiden hätte in Frage gestellt, dass wir längst eine partnerschaftliche Beziehung eingegangen waren.

Beide waren wir von unserer gegenseitigen Zuneigung überzeugt. Aber warum kamen wir uns körperlich nicht näher?Lena spürte, dass sie meinem heftigen Werben und Drängen einmal nachgeben musste. Eines Abends druckste sie dann herum, dass da noch etwas wäre, das bei ihr nicht stimmt. Es fiel ihr nicht leicht, damit hervorzurücken, aber dann sagte sie es mir doch: Sie habe außer am Kopf am ganzen Körper nicht ein Haar. Na und? Nein, sie ist unter den Achseln nicht rasiert, sie hat dort niemals auch nur ein Haar gehabt.

Na und? Naja, Schamhaare, da ist auch nichts; sie habe auch keine Schamhaare. Jetzt war’s heraußen! Na und? Ein ganz glattes Mäuschen hat doch auch seinen Reiz und ich machte mich sogleich daran, diese angebliche Sensation zu erkunden. Ich glaube Lena konnte zu diesem Zeitpunkt nicht verstehen, dass ich auch dieses „Manko“ interessant fand. Unnötig zu berichten, dass „es“ an diesem Abend endlich passierte. Lena vertraute mir an, was sie ein halbes Leben lang bedrückt hatte.

In ihrer Entwicklung zur Frau hatte sie zusätzlich zu den üblichen Problemen, die eben ein pubertierendes Kind so hat, zwei weitere schwere Lasten zu tragen. Als nämlich ihre Altersgenossinnen erst noch unbewusst begannen, die Augen der Buben auf sich zu lenken, wurde ihr ihr größter Nachteil rasch klar. Es war die große Zeit des Minirockes und während sich die anderen Mädchen sorgten, ob der nun knospende Busen, der Po und die Beine auch richtig zur Geltung kamen, musste sie zur Kenntnis nehmen, dass ein Mädchen ohne Beine kein Interesse erweckte.

Das Mitleid Ihrer Freundinnen verstärkte höchstens noch ihren Kummer. Neidvoll betrachtete sie ihre hübschen Schuhe und während sich die Mädels sorgten, ob in den schicken Strumpfhosen ihre Beine auch schlank genug erscheinen, wäre Lena froh gewesen überhaupt welche zu haben, nur um auch damit Aufmerksamkeit erregen zu können. Doch mit diesen Sorgen war es nicht abgetan. Eines Tages musste sie mit anhören, wie ihre Freundinnen ein neues Problem erörterten. Es ging darum ob man das Schamhaar, welches angeblich kaum mehr zu bändigen war und seitlich aus den Höschen quoll, einfach abschneiden sollte.

Schamhaar? Was war nun das schon wieder? Es war nicht leicht herauszubekommen, dass den Mädchen zwischen den Beinen Haare wuchsen, ohne sich bei der Fragerei zu verraten und zu blamieren. Lena untersuchte sich jeden Tag auf das Gründlichste, aber kein noch so winziges Härchen wollte sich zwischen ihren Beinen zeigen! Nicht nur also, dass sie keine Beine hatte, auch mit diesem offenbar so wichtigen Schamhaar konnte sie nicht aufwarten! Ihr Kummer war perfekt und bis zum Zeitpunkt unserer Aussprache war sie davon überzeugt, dass niemals ein Mann an ihr Freude finden werde.

Diese Bedenken konnte ich aber bestens ausräumen. Es war, als hätte sich eine Blockade aufgelöst. Mit wachsendem Vertrauen in mich legte Lena nach und nach immer mehr ihre Hemmungen ab und eine gewisse Triebhaftigkeit kam zum Vorschein. Lena schien nun mehr und mehr das, auf das sie bisher glaubte in ihrem Leben verzichten zu müssen, aufholen zu wollen. So hatte sie beispielsweise nun endlich die Scheu verloren, sich mir nackt zur Schau zu stellen.

Das endlich Normalität eingekehrt war erkannte ich als sie auf den Tisch kletterte, sich auf ihre Stummelchen stellte, die Arme um mich legte und sagte: „Jetzt bin ich genauso groß wie du!“Es war nicht immer so, dass Lena auf ihren Beinstümpfen stehen hat können. Anfangs, so erzählte sie auf meine Fragen, war dies eine eher schmerzhafte Angelegenheit. Aber auch immer nur sitzen zu müssen, verursachte unangenehme Empfindungen im ganzen Körper. Zuerst war die einzige Alternative zu sitzen das Liegen.

Wenn sie es also sitzend nicht mehr aushielt, weil die Pobacken rebellierten, war die einzige Möglichkeit, dass sie sich hinlegte. Nun hatte sie gerade in diesen Augenblicken dazu aber nicht immer Lust. Dazu kam, dass man sitzend nicht alles erreichen kann. Vieles befindet sich in einer Höhe, die vom Rollstuhl aus gerade nicht mehr erlangbar ist. Unwillkürlich begann sie in solchen Situationen, sich auf ihre Stummelchen, wie sie selbst die Reste ihrer Beine nennt, zu stellen.

Wie gesagt, erst noch unter einigen Schmerzen. Allmählich wurden die aber dabei weniger und das Stehen auf den Stümpfen wurde damit auch zu einer Alternative zum ewigen Sitzen. Die Lebensgemeinschaft zweier Menschen hat viele Facetten. Man kann das gemeinsame Seelen-leben oder nur die wirtschaftlichen Aspekte betrachten. Man kann über die Entwicklung der Personen in einer solchen Gemeinschaft reden oder einfach über die Folgen und Auswirkungen der körperlichen Nähe. Der vielleicht wichtigste Aspekt ist aber meiner Meinung nach das Sexualleben.

Liebe, aber auch psychische und hierarchische Einflüsse gehen in die körperliche Vereinigung zweier Menschen mit ein. Ein erfülltes gemeinsames Sexualleben gehört auch mit zu den Grundlagen einer stabilen Partnerschaft. Der sexuelle Aspekt soll hier auch besonders beschrieben sein. Es ist nicht als pornografische Darstellung gedacht. Das Zusammenleben mit einer Frau ohne Beine – oder „ohne Füße“, wie man umgangssprachlich sagt – hat in diesem Bereich ganz besondere Merkmale. In diesen besonderen Fall kommt noch dazu, dass die Frau aufgrund ihrer Benachteiligung lange Jahre annehmen musste, dass ihr ein erfülltes Geschlechtsleben versagt bleiben werde.

Als Lena mehr und mehr die Sicherheit gewann, dass unser Zusammensein nicht nur eine Episode ist, sondern daraus etwas Dauerhaftes zu werden schien, wurde sie zunehmend freier im Denken und vor allem im Handeln. Es schien, als wollte sie nun alles nachholen, was sie in den vorangegangenen Jahren versäumt hatte. Was sich im Folgenden wie die Erfüllung eines Männertraumes anhört, kann dann doch manchmal etwas anstrengend werden. Wir waren in mein Haus zusammengezogen, das doch wesentlich mehr Platz bietet als Lenas Wohnung und auch einen Garten hat.

Doch auch hier, sowohl im Haus als auch im Garten, verzichtet Lena lieber auf ihren Rolli. Bei ihrem Leben auf dem Boden macht es ihr zwar zu schaffen, zu allen Leuten aufsehen zu müssen, aber in Summe findet sie es praktischer, sie fühlt sich dabei freier, weniger behindert. Wenn aber Lena am Boden sitzt und ich vor ihr stehe, hat sie meinen Schritt etwa in Augenhöhe. Ein schneller Griff von ihr und der Reißverschluss meiner Hose ist offen.

Mittlerweile entledige ich mich nach dem Nachhausekommen meist ohnedies meiner Hose, da Lena es so will. Dabei möchte sie mein Ding nur ein wenig angreifen, etwas streicheln, manchmal nimmt sie „ihn“ für kurze Zeit in den Mund. Sie braucht nur das Gefühl, nun jederzeit einen Penis ganz für sich alleine zu haben. Auch abends, beim Fernsehen, wenn wir entspannt beieinandersitzen, spielt sie gerne mit meinem Ding. Eher selten erwartet sie dafür eine Gegenleistung. Da sie nur kurze Beinstummeln hat, kann sie dabei ganz eng an mich heranrücken.

Es kann aber auch vorkommen, dass sie die Leidenschaft übermannt. Dann setzt sie sich auf den Boden vor mir und beginnt an den Innenseiten meiner Schenkel, mich mit Küssen zu überhäufen. Sie leckt meine Hoden, saugt sie vorsichtig mit ihren Lippen an, um sich entlang meines hoch aufgerichteten Stabes emporzuarbeiten. Wenn ihre Zunge dann meine Eichel so lange bearbeitet hat, dass es zu einer Ejakulation kommt, dann saugt sie das Sperma so gierig in sich hinein, dass ich meine, sie saugt mir meine Eingeweide aus dem Leib.

Im Bett legt sich Lena gerne zwischen meine Beine. Da sie ja keine Beine hat, kommen wir dabei mit der Länge des Bettes leicht aus. Sie bettet dann ihren Kopf in meine Leiste und verwendet zum Einschlafen meinen Penis als Schnuller. Nur kann ich dann oft nicht einschlafen, wenn sie so an mir herumnuckelt. Geschlechtsverkehr an sich ist bei uns sicher nicht anders als bei anderen Paaren, ausgenommen eine Stellung. Begehre ich Lena nämlich von hinten, so gibt es ein kleines Problem, ihre Stummelchen sind dafür eigentlich zu kurz.

Ich muss sie also am Becken hochheben und kann erst dann meinen Penis in sie einführen. Während des Aktes ist dieser daher völlig in sie eingestoßen, was nicht immer ihre volle Zustimmung findet. Da sie sich nicht wie eine andere Frau mit ihren Schenkeln und Knien abstützen und das Eindringen dadurch etwas regulieren kann, ist sie völlig auf meine „Gnade“ angewiesen. Anfangs war mir als befürchtete Lena manchmal, dass ich das Fehlen ihrer Beine beim Geschlechtsakt als Mangel empfinden würde.

Eigentlich war ja auch ich es, der solchen Gedanken Anstoß verlieh. Gedankenlos fragte ich Lena einmal, ob der Geschlechtsverkehr für sie ohne Beine anders wäre als wenn sie Beine hätte. Lena konnte mir diese Frage nicht beantworten, sie war ja noch klein, als sie ihre Beine verlor. Niemals also hatte sie erlebt, wie mit Beinen wäre. Eigentlich konnte sie sich überhaupt nicht mehr vorstellen wie es wäre, wenn sie Beine hätte, sosehr hatte sie sich an ihre Behinderung gewöhnt.

Aber meine Frage löste in ihr die Befürchtung aus, dass ich auch einmal Geschlechtsverkehr mit einer Frau mit zwei Beinen haben möchte. Sie wollte wissen ob es möglich ist, dass die Frau den Mann mit ihren Beinen umschlingt und ob dies das Lustgefühl steigert. Aufgrund der fehlenden Beine sind die Belastungen auf ihren Körper sehr ungleichmäßig verteilt. Lena absolviert daher zum Ausgleich täglich ein kleines Gymnastikprogramm um die stark belasteten Arme und Schultern zu lockern und die sonst vernachlässigten Hüften und die Reste ihrer Schenkel zu kräftigen.

Dazu haben wir unter anderem im Badezimmer Ringe montiert, so wie sie Turner verwenden. Sie hängen an Seilen von der Decke und mittels einer Steuereinheit kann Lena sie in der Höhe verstellen und ihren Übungen anpassen. Ich hatte mich gerade geduscht und war beim Abtrocknen, als Lena an den Ringen übte. Sie hatte ihre Arme durch die Ringe gesteckt und sich soweit hochgezogen, dass sie knapp über dem Fußboden schwebte. Erst fünf Minuten mit den Stümpfen rasch vor und zurück, so als ob sie gehen würde.

Dann die Stümpfe kreisen lassen. Sie streckte die Stummeln geradewegs nach unten, spreizte sie dann weit auseinander und hob sie dabei so hoch sie konnte. Fast schon ganz an ihren Körper herangezogen, nahm sie die Stümpfe wieder zusammen und senkte sie ab um das Spiel von neuem beginnen zu lassen. Drei- oder viermal ließ ich sie gewähren, dann wurde es mir zuviel. Ich kaperte mir die Steuerung und zog Lena soweit empor, dass wir uns in die Augen schauen konnten.

Erstaunt sah sie mich an und begriff erst, als ich ihr zwischen die Beine griff. Sie schlüpfte flugs aus den Ringen und legte ihre Arme um meinen Hals, sodass sie nun an mir hing. So hatte ich mir das gerade nicht vorgestellt. Beim nächsten Mal band ich ihr daher die Arme am Rücken zusammen. Jetzt konnte sie nicht mehr aus den Ringen schlüpfen. Ich hielt sie in einer Höhe, in der die Spitze meines aufgerichteten Penis gerade ihre Scham berührte.

Ich küsste sie, ohne sie zu berühren. Ihre Brüste schmeichelten an der meinen. Rasch wurde Lena von Erregung erfasst und sie erwiderte auf das heftigste meine Küsse. So heftig, dass sie dabei ein wenig ins Pendeln kam. „Halte mich, drück mich an dich“, bettelte sie und sie versuchte gleichzeitig, mit ihren Stummeln an mir halt zu finden. Vergebliche Mühe, je mehr sie mit diesen kurzen Dingern versuchte, mich zu packen, umso mehr kam sie ins Pendeln.

Immer wieder klatsche dabei ihre heiße Spalte an meinen harten Stängel. Lange hielt ich das nicht durch. Ich packte sie mit meinen Händen an ihren wohlgeformten Becken und besorgte es ihr gründlich. Noch immer hing sie keuchend in den Ringen, nachdem wir längst genug bekommen hatten. Diesmal war ich nicht imstande, sie einfach zu Boden gleiten zu lassen. Ich löste ihre Fesselung. Ermattet legte sie ihre Arme um mich, willenlos ließ sie sich in das Bett tragen.

Wir hatten eine neue Variante in unser Geschlechtsleben gebracht, Fesselspiele waren akzeptiert und gehörten von nun an dazu. Allerdings war für Lena diese Spielart nicht immer nur lustig. Das Schlimmste für sie war, wenn ich sorgfältig mit einer elastischen Binde ihre Unterarme hinter ihrem Rücken aneinanderwickelte. So war sie mir völlig hilflos ausgeliefert. Sie konnte sich nur einwenig aber sehr mühsam seitwärts mit ihren Stümpfen weiterbewegen. De facto musste sie dort, wo ich sie hinsetzte, sitzen bleiben.

Sie konnte auf keinen Stuhl hinauf und ohne Arme konnte sie auch nicht auf ihren Stümpfen stehen. Etwas besser für sie war es, wenn ich nur ihre Unterarme auf die Oberarme hochband. So konnte sie wenigstens auf den Ellbogen und ihren Stummeln fortkommen. Diese Art der Fortbewegung war der eines Dackels nicht unähnlich… Wir entdeckten, dass wir auch unser Bett für Fesselspiele nutzen konnten, indem ich in die Eckpfosten des Kopfteils starke Eisenringe, wie man sie in Rinderställen verwendet, einschraubte.

An die knotete ich mit Seidenschnüren Lenas Hände. Herrlich, wenn sie so ausgebreitet vor mir liegt und mir ihre Stummelchen entgegenstreckt!Das rief aber sogleich Lenas Protest hervor, ich musste auch in die Pfosten des Fußteils solche Ringe einschrauben. Natürlich wollte Lena an mir zärtliche Rache üben und so wurde auch ich mit allen Vieren ans Bett gebunden. Es war grausam, ihre Liebkosungen ertragen zu müssen und nicht gleichzeitig ihr zwischen die Beine greifen zu können! Sie holte sich aber, worauf sie Anspruch hatte.

Schon meine Befestigung an das Bett nützt sie, um sich Annehmlichkeiten zu verschaffen. Bei der ersten Hand tut sich noch nichts. Doch wenn sie zur zweiten hinüberwechselt geschieht dies auf direktem Weg, nämlich über mein Gesicht. Dass ihre Schamlippen dabei geradewegs über meinen Mund schleifen ist ohne jede Absicht, ihre Stummeln sind doch leider so kurz, versicherte sie mir einmal kokett. Und während sie meine Füße anhängt, reibt sie ihre Scham an meinen Beinen.

Ich darf währenddessen ihre knackigen Rundungen von hinten betrachten. Das weitere Ritual ist immer dasselbe, aber dennoch immer wieder erregend. Wenn also alle Viere von mir an den Bettpfosten angeknotet sind, setzt sie sich rittlings auf mein Gesicht. Unter ihre Beinstummeln legt sie Polster, sodass sie die Höhe, in der ihre Scham über meinen Mund ist, variieren kann. Mit geschlossenen Augen sich am Kopfteil des Bettes festhaltend, dirigiert sie nun jenen Teil über meinen Mund und Zunge, an der sie gerade liebkost werden möchte.

Meist ist es erst die zarte Haut zwischen Leiste und dem Wulst der äußeren Schamlippe, an der sich mein Mund kosend festsaugen darf. Die leicht kreisenden Bewegungen ihres Beckens werden dabei immer heftiger, bis schließlich ihre Klitoris von meiner Zunge erreicht werden kann. Lena genießt dabei, den Grad meiner Liebkosungen hochgradig selbst bestimmen zu können. Ich selbst kann nur meine Zunge und die Lippen meines Mundes mit Höchstleistung einsetzten. Wie gern würde ich dabei ihren extasisch über mir zuckenden Körper und ihre lustvoll wippenden, herrlichen Brüste streicheln!Während dieses Spiels sticht mein Glied nutzlos ins Leere.

Es soll seine Belohnung aber noch bekommen. Wenn Lena genug hat von ihrer Selbstbefriedigung, die sie mit meiner Unterstützung betreibt, dann schiebt sie mir einen der Polster, auf denen sie mit ihren Stummeln gestanden hat, unter den Kopf. Der ist so in der richtigen Position für das weitere Spiel. Jetzt dreht Lena sich um. Ihre Vulva weiterhin in erreichbarer Nähe meiner Zunge, widmet sie sich nun dem armen Kerl, der bisher wie versteinert auf Beachtung hoffte.

Mit flinker Zunge und zarten Händen bekommt er nun, worauf er so lange warten musste. Meist löst Lena vorher meine Fesselung, damit meine Hände das Spiel der Zunge an ihrem Allerheiligsten unterstützen. Auch saugt sie so lange an meinem Glied, bis sich der Samen in ihren Mund ergießt. Niemals habe ich sie darum gebeten, es ist einzig ihr eigener Wunsch und Wille. Trotzdem sie niemals vorher ihre Zärtlichkeiten einstellen würde, erregt es sie, wenn ich dabei meine Beine so um ihren Kopf lege, dass ihr mein Penis zusätzlich leicht in den Mund gedrückt wird.

Auch sie fasst dann mit ihren Stummeln nach meinen Kopf und versucht so, ihre Vulva noch mehr an meinen Mund zu pressen. Aber nicht immer löst sie meine Fesselung. Manchmal beliebt sie, die Sache ganz alleine zu Ende zu führen. Sie setzt sich dann zwischen meine gespreizten Beine und prüft noch eine Weile mit ihren Händen die Güte meines Ständers. Manchmal nimmt sie ihn zwischen ihre Brüste, manchmal saugt sie auch ein wenig an ihm.

Dann klettert sie mit ihren Stummeln auf meine Schenkel. Mit einer Hand muss sie sich nun auf meinem Bauch abstützen, mit der anderen versucht sie, meinen Penis in sie einzuführen. Das ist der einzige Vorgang in unserem Geschlechtsleben, bei dem sich das Fehlen ihrer Beine nachteilig auswirken kann. Das Erklimmen meiner Schenkel kann für mich manchmal auch etwas schmerzvoll sein. In ihrer Extase möchte sie nur schnell den Stab in sich hineinbekommen, da nimmt sie es zu diesem Zeitpunkt nicht so genau, wohin sie mit ihren Stummeln tritt.

Zum Weiteren hat sie mit ihren kurzen Dingern keinen sicheren Halt, wenn sie auf mir sitzt. Dadurch wird schon das Einführen des Penis etwas kompliziert, ich bin dabei ja angebunden und kann nicht assistieren. Auch hat sie durch das Fehlen ausreichend langer Schenkel nicht die Möglichkeit, die Eindringtiefe zu regulieren. Diese Stellung dauert daher meist nicht lange, bald schon lässt sie sich auf mich niedersinken und bindet meine Hände los. Jedenfalls hat sich bei unserer sexuellen Praxis Lenas pubertäre Sorge, keine Schambehaarung zu haben, als sehr praktisch erwiesen.

Längst schon entfernt sie akribisch bei unserem gemeinsamen Bad in der Wanne auch das meine, da der Hautkontakt im Schambereich als ein besonders intensives Erlebnis herausgestellt hat. Apropos baden: Auch das gemeinsame Wannenbad hat bei uns eine ganz andere Dimension. Denn wenn wir auch noch immer keinen Whirlpool unser Eigen nennen können, da Lena keine Beine hat ist in der guten alten Badewanne für uns beide reichlich Platz. Lena ist hier ohne Füße sogar klar im Vorteil.

Beinahe kann man behaupten, dass sie in der Wanne nur so herumflitzt. Das nutzt sie auch reichlich aus, was mir wieder zugutekommt, indem sie mich hingebungsvoll verwöhnt. Es ist für einen Mann ein wahres Glück mit einer Frau zusammenzuleben zu dürfen, die wirklich durch und durch – und vor allem gerne – eine Frau ist (den Ausdruck „Vollblutweib“ möchte ich bewusst vermeiden). Man spürt es deutlich, dass Lena es mit allen Fasern genießt, eine Frau zu sein.

Auch wenn es hier von einer, allerdings sehr diffizilen Seite beleuchtet wurde, so erfüllt Lena in allen Bereichen die Vorstellungen, die man von einer FRAU hat, die – auch wenn sie über keine Füße verfügt – mit beiden Beinen fest im Leben steht. Das sexuelle Zusammenleben mit einer Frau ohne Beine ist also kaum anders als mit einer, welche diese zweifellos sonst sehr wichtigen Gliedmaßen besitzt, und doch wieder ist alles ganz anders. Nachdem Lena von Kindheit auf, nun schon mehr als zwei, bald schon drei Jahrzehnte ohne Beine auskommt, ist sie daran gewöhnt und kann sich gar nicht mehr vorstellen, wie es anders wäre.

Auch mir erscheint dieser Umstand in unserem Zusammenleben – in all seinen Facetten – ganz normal zu sein. Allerdings muss ich nach Niederschrift dieser Zeilen eingestehen, dass es doch einen eigenen Reiz hat mit einer Frau zusammen zu sein, die körperlich anders ist. Die Tatsache, dass Lena keine Beine hat erscheint mir aber keinesfalls als Mangel, sondern heute ganz sicher als Bereicherung. Es mag eigenartig, hart, vielleicht zynisch klingen, aber ich würde mir keinesfalls wünschen, dass Lena Beine hätte.

Die vielen kleineren und größeren Widerwärtigkeiten, die diese Behinderung vor allem Lena, aber sehr oft doch auch mich belasten, werden durch die außergewöhnlichen Erlebnisse, die sich im Geschlechtsleben einstellen, mehr als abgegolten. Ich weiß, dass Lena genauso denkt. Nichts anderes wollte ich mit diesem Bericht dokumentieren. Wie ich es sehe Wenn ich die vorangegangenen Zeilen so durchsehe, ist mir schon etwas peinlich, unsere Intimitäten vor einem anonymen Publikum ausgebreitet zu sehen. Wenn der geschätzte Leser nun meint, dass es in diesem Stil weitergeht, kann er sein Leselicht getrost schon abschalten.

Es ist mir aber ein Anliegen, gewisse Dinge aus meiner Sicht zu relativieren. Wenn Robert meint, ich sei es gewöhnt, keine Füße zu haben, so ist das nur bedingt richtig. Nachdem ich schon im Kindesalter auf meine Beine verzichten musste, ist für mich natürlich vieles wie selbstverständlich. So komme ich nicht auf den Gedanken, aufstehen zu wollen und ein paar Schritte zu machen, zum Beispiel um etwas zu holen. Was aber nicht heißt, dass ich diese Möglichkeit nicht für praktischer hielte als die, welche ich habe.

Der Rollstuhl vermittelt mir das Gefühl, anstatt Füßen Räder zu haben, eine wahrlich nicht sehr angenehme Empfindung. Ich meide deshalb dieses Gefährt und verwende es nur außerhalb der Wohnung. Dies hat zur Folge, dass ich mich daher vorwiegend am Boden herumrutschend fortbewege und überhaupt sehr viel am Fußboden aufhalte. Nun habe ich an sich keine Probleme, zu meinem Mann aufzuchauen. In unserem speziellen Fall ist die Höhendifferenz aber doch beträchtlich. Manchmal ist es ja ganz reizvoll, nur seine halbe Höhe zu haben, weitaus öfter kommt man sich aber doch etwas mickrig vor.

Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass es mir schon viel lieber ist am Tisch sitzend mit Robert in gleicher Höhe zu sein, als vor ihm am Boden herumzukriechen. Aber vielleicht sollte ich wie Robert auch ganz von vorne beginnen. Denke ich an meinen Unfall zurück, so ist mir nur noch in Erinnerung, dass die Waggontür unerwartet leicht aufschwang. Ich schwebte sozusagen nach draußen. Dann weiß ich nur noch, dass ich mit dem Kopf irgendwo aufschlug.

Als ich im Krankenhaus so weit war, dass ich meine Umgebung wahrnehmen konnte, verwunderte mich, dass meine Eltern weinend an meinem Bett saßen. Ich hatte Pappi nie zuvor weinen gesehen. Nach und nach erinnerte ich mich, was vorgefallen war. Als ich merkte, keine Beine zu haben dachte ich, dass sie mir vorübergehend weggenommen worden waren, weil ich doch so unfolgsam war. Aber meine Mutter erklärte mir, dass man sie mir abgeschnitten habe, weil sie kaputt wären.

Irgendwann fand ich, nun genug gestraft worden zu sein und fragte, wenn die Füße nun repariert werden und wann ich sie denn zurückbekommen werde. Statt einer Antwort heulte Mama nur wieder los. In ein Wägelchen zu müssen, mit dem ich nun ausgeführt wurde, erschien mir bei den ausgedehnten Sonntagsspaziergängen kein allzu großer Nachteil zu sein. Anscheinend stellt man sich als Kind auf geänderte Situationen leichter ein als ein Erwachsener, denn zuhause empfand ich es nicht als Mangel, nunmehr keine Beine zu haben.

Lediglich beim Spiel mit den anderen Kindern machten mich diese oft auf sehr schmerzvolle Art bewusst, nun anders zu sein. So schubsten sie mich gern aus meinem Wägelchen und ergötzten sich daran, wenn ich dann über den ganzen Spielplatz kriechen musste. Rasch lernte ich, aus eigener Kraft wieder in das Wägelchen zu gelangen um wenigstens hier kein Schauspiel mehr zu bieten. Ich lernte, dass nur eine Vorwärtsstrategie meine Zugehörigkeit zur Gruppe wiederherstellen konnte. Als ich zum ersten Mal die Rutsche erklomm, war ich natürlich das Gaudium der anderen Kinder.

Es belustigte sie auf das Allerhöchste, wie ich mit meinen Stummelchen die Leiter erklomm. Auch wie ich dann mangels Füßen, mit der man sich normalerweise abfedert, hart mit dem Gesäß unten ankam, wurde mit lautem Gelächter honoriert. Aber sie gewöhnten sich daran, dass es ab nun in ihrer Gruppe ein Mädchen gab, welches keine Füße hatte und sich daher auf den Händen fortbewegte. Als ich dann zur jungen Dame heranwuchs, gab es für mich neue Probleme, Robert hat sie ja beschrieben.

Es waren aber auch so scheinbar lächerliche Dinge wie Schuhe, die es mir schwer machten, ohne Füße leben zu müssen. Immer wenn sich eine meiner Freundinnen schicke neue Schuhe gekauft hatte und mir diese vorführte, schmerzte es mich, dass ich nicht auch solche Dinger brauchte. Stattdessen experimentierte mein Vater und baute mir die verschiedensten Wägelchen, mit denen ich mich auch ohne Rolli fortbewegen sollte oder konnte. Wir waren eine kleine Runde von Freundinnen, die wie Pech und Schwefel zusammenhielten.

Als sich aber dann die ersten Mädchen mit Jungs anfreundeten, zerbröckelte dieser Freundinnenkreis ein wenig. Eines der Mädchen, sagen wir sie heißt Ulli, entwickelte sich zu dieser Zeit zu meiner besten Freundin und ist es heute noch. Das erwachende Interesse für das andere Geschlecht geht einher mit der eigenen sexuellen Entwicklung. Auch wenn ein junges Mädchen keine Beine hat, erwachen doch die gleichen sexuellen Bedürfnisse wie bei allen anderen. Umso schmerzlicher ist es, wenn man wieder einmal eindringlich auf seine körperlichen Mängel aufmerksam gemacht wird.

Am schlimmsten war es während der pubertierenden Phase – vor allem der der Jungen. Als beinloses Monster beschimpft zu werden war noch das Harmloseste. Doch auch ich durfte mich männlicher Beachtung erfreuen. Da war zunächst der Michael, ein Junge, welcher nur schwer bei gleichaltrigen Burschen Anschluss fand. Er war ein Sonderling und ich kam nur in den Genuss seiner Bewunderung, weil er bei keinem anderen Mädchen ankam. Anders war es mit Christoph. Er sah nicht nur ganz gut aus, sondern war auch wirklich lieb zu mir.

Leider nur nicht allzu lange. Denn als er endlich meine Zuneigung gewonnen hatte, zeigte er sein wahres Gesicht. Eigentlich begann alles dann, als ich mich ihn nach langem Werben endlich hingab. Allerdings wusste ich es da noch nicht besser, ich glaubte, dass die brutale Art, auf die er mich entjungferte, einfach so sein musste. Von da an ließ er seinen bisher verborgenen sadistischen Neigungen freien Lauf. Schmerzhaft die Erkenntnis, dass sein Interesse an mir nur in meiner teilweisen Hilflosigkeit aufgrund der fehlenden Füße lag.

Auch hier stand mir Ulli in beispielhafter Art und Weise bei, Christoph wieder loszuwerden. Sie nahm sich viel Zeit für mich und half mir auch seelisch darüber hinwegzukommen. Trotz allen Beistandes setzte sich in mir aber die Erkenntnis fest, dass es für eine junge Frau, welche keine Beine hat, auch kein echtes und aufrichtiges männliches Interesse gibt. Dummerweise saß diese Erkenntnis aber nur in meinen Kopf, nicht in meinen Bauch, Da unten wurde das Verlangen nach Befriedigung immer größer und größer! Wieder war es Ulli die mir beibrachte, wie man hier Abhilfe schaffen konnte.

Warum sie es wusste und ich nicht, blieb für mich ein Rätsel. Jedenfalls wurde ich eine Meisterin im Masturbieren. Erst war es nur das Spiel meiner Finger, dann begann ich, mir alles Mögliche einzuführen. Ange-fangen von den berühmten Kerzen, Gurken, Bananen, bis hin zu kleinen Fläschchen. Alles was hineinpasste und Lust verschaffte wurde verwendet. Leider bin ich ohne Füße oft nicht schnell genug und oft genug wurde ich bei meinem Treiben beinahe erwischt. Bei Ulli sah ich erstmals einen Dildo und natürlich wollte ich auch einen.

Was ich von ihr bekam war ein strammer Vibrator, mit welchem ich inzwischen der Batterieindustrie zu beachtlichen Umsätzen verholfen habe. Ja nun, warum erzähle ich das alles? Weil es für ein armes Mädchen ohne Beine anscheinend keine männliche Ergänzung gibt, also muss man sich eben anders behelfen. Oder ist es doch nicht so?Ich kannte Robert schon eine ganze Weile, er sah ganz gut aus, doch – siehe oben – ein Mädchen ohne Beine erregt kaum Interesse.

Umso erstaunter war ich, als Robert mich zum Ausgehen einlud. „Er musste doch sehen, dass ich in einem Rollstuhl sitze“, dachte ich „vielleicht glaubt er, ich sei nur querschnittsgelähmt. “ Und so machte ich mich auf eine neuerliche Enttäuschung gefasst. Zu Unrecht, wie sich dann herausstellte. Eine neue Enttäuschung vermutete ich allerdings dann, als wir schon längst beschlossen hatten, zusammen zu bleiben. Wir balgten herum und plötzlich fesselte Robert meine Hände auf den Rücken.

Doch wieder nur an einen Sadisten geraten? Meine Bedenken waren spätestens dann restlos ad acta, als ich ihn sagen musste, wie er mich fesseln muss, damit die Hände auch am Rücken bleiben. Nicht nur keine Füße, sondern jetzt auch ohne Hände, kollerte ich herum wie eine Fetzenkugel. Man soll’s nicht glauben, irgendwie fand (bzw. finde) ich sogar Spaß dran, dass ich Roberts Pimmel nicht so ohne weiteres zu fassen kriege. Und es erregt mich ungemein, ihn nur mit dem Mund verwöhnen zu können, wo ich es doch mit meinen Händen soviel besser machen könnte!So hat die sexuelle Seite meines Lebens eine ganz besondere Funktion.

Ist Sex in der Beziehung eines Paares immer von größter Wichtigkeit, so kommt bei uns die Auswirkung meiner Behinderung dazu. Denn obwohl an ein Leben ohne Beine von Kindheit an gewöhnt, ist die Bewältigung des Alltags doch sehr oft äußerst Mühsam. Oft genug am Tag fragt man sich, warum die Annehmlichkeiten, die zwei Beine einem Menschen bieten, gerade mir nicht gegönnt sind. Oft genug muss man unter Aufwendung aller Kräfte Hürden meistern, welche für eine Frau mit zwei Beinen überhaupt kein Hindernis darstellen würden.

Anders in der Sexualität wie wir sie leben. Hier stellt die Tatsache ‚Frau ohne Beine‘ etwas Besonderes dar. Wir spüren das beide. Für ihn ist es völlig anders, mit einer Frau Sex zu haben, die keine Beine hat. Beine, die ja manchmal auch störend sein können. Sex mit einer Frau, die nicht (weg)laufen kann. Sex mit einer Frau, die in ihren Bewegungen gehemmt ist, nicht immer tun kann, wonach ihr gerade wäre. Das ist es auch, was für mich etwas Besonderes ist: Ihn ausgeliefert zu sein, etwas willfährig über mich ergehen lassen müssen, weil ich keine Beine habe mit den ich mich zur Wehr setzen oder gar flüchten könnte.

Leider habe ich aber auch keine Beine, die ich um ihn schlingen kann, wenn er nicht schnell genug in mich eindringt. Aber ich bin mit meinem Anderssein etwas Besonderes. Das bestätigt mir Robert nicht nur mit Worten, er lässt es mich täglich spüren.


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